Der Ford Mustang Mach-E legt einen Spagat hin: zum einen soll er an den legendären Sportwagen von 1964 erinnern und zum anderen ein zukunftsweisendes E-Auto sein. Wir haben das in Mexiko produzierte Crossover-SUV im Alltag unter die Lupe nehmen können und getestet, ob er diesen doch sehr unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden kann.
Exterieur
Der Ford Mustang Mach-E wurde nicht einfach höher gelegt und mit einem E-Motor ausgestattet. Typische Mustang-Attribute finden sich beispielsweise an der Frontpartie wieder. Beim Blick auf die gewölbte und leicht nach unten gebogene Haube oder die Lichtsignatur mit den drei Balken und dem länglichen Zierelement werden Erinnerungen an den Urtyp wach. Beim Design an Flanke und Heck setzen sich die bekannten Mustang-Muskel-Anleihen fort und auch die Fensterlinie und das coupéhaft abfallende Dach verraten, wer das Vorbild war. Natürlich war insgesamt nur eine Andeutung all dessen möglich, da es ansonsten zu einer deutlichen Verringerung des Platzangebots im Innenraum gekommen wäre. Damit der Coupé-Charakter optisch dennoch erhalten bleibt, entschied man sich für eine Zweifarblackierung. Bei den Abmessungen kommt der Mustang Mach-E auf 4,71 Meter Länge, 1,88 Meter Breite und 1,60 Meter Höhe.
Interieur
Vor dem Einstieg in den Mustang Mach-E fällt auf, dass dieses SUV keine herkömmlichen Griffe zum Öffnen der Türen besitzt, sondern per Knopfdruck geöffnet wird. Ohne Schlüssel geht es auch: dann gibt man den Code auf einem Touchfeld an der Fahrertür ein und schon ist das Auto ent- beziehungsweise verriegelt. Beim Blick in den modernen Innenraum des Mustang-SUV fällt zuerst das das Tesla-mäßige 15,5-Zoll-Hochkantdisplay auf. Radio, Klimaanlage und Fahrmodi können über das Touch-Display gesteuert werden. Blitzschnell reagiert das System und mit der Bedienung findet man sich prompt zurecht. Für das Zurechtfinden auf dem Bildschirm während der Fahrt oder das Regeln der Lautstärke gibt es einen Drehschalter unten in der Mitte vom Display.
Das Lenkrad ist typisch für einen Mustang und dahinter befindet sich ein Digitaltacho. Dieser informiert beispielsweise über den Ladezustand und die Geschwindigkeit. Das Platzangebot ist selbst auf den hinteren Plätzen großzügig. Für ein angenehmes Lichtambiente im Inneren sorgt das Panoramadach. Vorne im SUV befindet sich auch der Frunk – eine Art Extra-Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 81 Litern. Möglich ist dieser zusätzliche Stauraum, weil der Motor im Bug entfällt. Die Akkus sitzen platzsparend zwischen den Achsen im Fahrzeugboden. Der Heck-Kofferraum fasst dann noch einmal zusätzliche 402 Liter und bei Umlegen der Rücksitze sind es sogar 1420 Liter. Die Materialqualität und die Verarbeitung sind hochwertig. Man sitzt bequem und hat durch den Stoffbezug auf dem A-Brett das Gefühl, sich in einer Lounge zu befinden.
Motorisierung
Wir haben den Mustang Mach-E in der Version mit der Extended Range-Batterie mit 98,7 kWh (brutto) und 294 PS getestet. Diese Variante besitzt einen reinen Heckantrieb. Ist die Batterie voll aufgeladen, schafft es dieses SUV auf eine Reichweite von 610 km/h. Wer sein Auto zu Hause laden möchte, kann dies mit der Ford Connected Wallbox in angenehm kurzer Zeit tun. In einer Stunde ist bereits so viel Energie geladen, dass man damit etwa 62 Kilometer weit fahren kann. Außerdem kann der Mach-E an Ladestationen bis zu einer Ladeleistung von 150 kW geladen werden. Das ermöglicht dann eine Reichweite von etwa 120 Kilometern bei einem Ladevorgang von nur etwa 10 Minuten. In 7,0 Sekunden schafft der Mach E den Sprint von Null auf Hundert. Insgesamt bringt die von uns getestete Version es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Beim Verbrauch notierten wir 16,5 kWh / 100 km.
Fahrverhalten
Bei unserer Fahrt im Mustang Mach-E haben wir echten Fahrspaß empfunden. Der Stromer sprintet flott los und ist auch auf Langstrecken sehr angenehm zu fahren. Die Fahrwerksabstimmungen sind so sportlich, wie wir es von einem Mustang kennen und die Lenkung arbeitet absolut präzise. Die Auswahl der drei Fahrprogramme verändert bei diesem SUV eine Menge: die Ambiente-Beleuchtung, die Einstellungen des Infotainment-Systems und das Antriebsgeräusch.
Fazit
Wir sind der Meinung, dass der Mustang Mach-E mehr als ein optisch gelungenes E-Auto im Crossover-Design ist. Wir haben es hier mit einem sehr interessanten Elektrofahrzeug mit viel Platz – sowohl in der ersten Reihe als auch im Fond – zu tun. Nimmt man dann noch seine hohe Reichweite hinzu, kommt man zu dem Ergebnis, dass dies ein äußerst angenehmes und praktisches Familienauto ist.