Er scheut es nicht, sich so richtig schmutzig zu machen und ist für den großen Einsatz konzipiert worden, wenn es beispielsweise darum geht, einen ganzen Berg voll Ladegut zu transportieren – der Mitsubishi L200, jetzt als „Club Cab“. Er ist rustikal und sieht dennoch richtig elegant aus, so dass man sich nicht scheuen muss, ihn vor feineren Locations zu parken. Ob er das hält, was der erste Eindruck verspricht, zeigen wir in diesem Testbericht.
Exterieur
Die hohe Frontpartie schindet Eindruck. Vor allem sein Chrom-Grill, der in die Bi-Xenon-Scheinwerfer übergeht, macht eine stattliche Figur. Seine Höhe wirkt durch die beachtlich großen Radhäuser und die Doppelkabine einfach riesig. Ein Hauch Dynamik entsteht durch den Anstieg der der Fensterlinie nach hinten. Der Club Cab zeichnet sich vor allem durch gegenläufig öffnende Fondtüren aus, die den Passagieren einen angenehmen Zugang zur zweiten Sitzreihe ermöglichen. Die robuste Karosseriestruktur aus festen Stählen und verstärktem Fahrgestellrahmen sind ein wesentliches Erkennungsmerkmal.
Interieur
Mit dem Platzangebot in der Doppelkabine kann man absolut zufrieden sein. Die Verhältnisse in der ersten Reihe sind sehr großzügig. Die Sitze sind angenehm und individuell verstellbar. Durch den hohen Einstieg fühlt man sich ziemlich erhaben. Auch auf den hinteren Plätzen sitzen selbst Erwachsene komfortabel, sodass der Mitsubishi L200 auch auf Langstrecken noch Bequemlichkeit garantiert. Das Ambiente im Inneren wird durch etwas Chrom ein wenig aufpoliert. Ansonsten finden wir hier grobe Schalter, einfache Kunststoffe und schlichtes Leder vor. Aber ein Pickup muss ja auch nicht schick sein, sondern unverwüstlich. Im Gepäckabteil ist das Platzangebot auch optimal für den Transport sperriger Gegenstände geeignet. 1,85 Meter Länge bietet die Ladefläche. Sie ist zunächst offen, lässt sich aber über das Zubehörprogramm mit verschiedenen Abdeckungen und Aufbauten schließen. Der Mitsubishi L200 besitzt ein PKW-ähnliches Armaturenbrett. Mittig ist das 6,1-Zoll-Infotainment untergebracht, dessen Bildschirm sich in angenehmer Höhe befindet. Eine Neuerung ist, dass der Pickup erstmals über Assistenz- und Komfortsysteme verfügt. Kameras überwachen nun den toten Winkel und helfen mit einem 360-Grad-Panorama beim Parken oder Rangieren. Eine mit der Bremse gekoppelte Abstandsmessung verhindert Crashs beim Einparken. Außerdem gibt eine automatische Notbremse und ein Keyless-go-System.
Motorisierung
Der japanische Allradler ist grundsätzlich mit einem 2,4-Liter-Vierzylinder Diesel ausgestattet. Der Kunde kann zwischen zwei Leistungsstufen – 154 oder 181 PS – auswählen. Unser Testwagen hatte die Variante mit 181 PS. In Zusammenarbeit mit dem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe mit Start- und Stopp-Automatik können die 181 PS und 430 Nm ihre volle Kraft entfalten. Unser Testauto benötigte 11,8 Sekunden bis es von 0 auf 100 km/h gelangt ist. 177 km/h sind seine Höchstgeschwindigkeit. Auf Hochtouren kommt er flott. Wenn man beim Verbrauch daran denkt, mit welcher Fahrzeuggattung wir es zu tun haben, geht dieser vollkommen in Ordnung. Bei ruhiger Fahrweise genehmigt er sich 8,8 Liter auf 100 Kilometern und 10,5 sind es bei normaler Gangart.
Fahrverhalten
Die leichtgängige Lenkung macht den Mitsubishi L200 angenehm wendig und das rustikale Fahrwerk lässt keinen Zweifel daran, in einem echten Geländewagen zu sitzen. Selbst bei einem höheren Tempo fühlt man sich stets sicher. Trifft man auf grobe Bodenwellen, spürt man, dass die Hinterachse hierfür gemacht ist. Der Federungskomfort ist für ein Fahrzeug dieser Gattung erstaunlich gut. Das Schaltgetriebe ist sehr komfortabel. Außerdem kann der Fahrer kann während der Fahrt aus vier Programmen wählen. Neben den Funktionen Hinterradantrieb und der zuschaltbaren Vorderachse gibt es nicht nur eine Untersetzung oder die neue Bergabfahrhilfe, sondern auch ein eigenes Programm für das Fahren auf rutschigem Untergrund. Steile Hänge zu erklimmen, sind für den Allrad-Pick-up eine seiner leichtesten Übungen.
Fazit
Der Pickup bietet einen erstaunlichen Langstreckenkomfort, lässt sich leicht bewegen und verfügt über eine riesige Ladefläche. In der höchsten Ausstattungslinie versprüht er sogar einen Hauch von Luxus. Darüber hinaus ist er weit entfernt davon, ein Mainstream-Geländewagen zu sein, denn seine Formen sind eher die eines durchtrainierten Bodybuilders als bullig. Und seine Ausstattung ist ganz auf der Höhe der Zeit.