2013 kam der erste BMW i in Serie und bereits damals war das Erscheinungsbild des ersten voll elektrifizierten Fahrzeugs als durchaus futuristisch zu bezeichnen. Inzwischen hat BMW nochmals kräftig gebastelt und geschraubt, wodurch der neue BMW seine beiden Vorgänger weit übertrifft und durch seinen ganz eigenen Charme zu überzeugen weiß. Die interessanteste Neuerung für uns war, dass der BMW i3 seine Reichweite verlängert hat. Grund genug, den rasanten Hightech-Elektroflitzer einmal auf der Piste zu testen.
Exterieur
Ob man das Design eigenwillig oder futuristisch nennen mag, ist reine Interpretationssache. Fest steht aber, dass der BMW i3 sehr präsent ist und Sportlichkeit verkörpert. Bereits die Materialauswahl lässt vermuten, dass BMW etwas Neues erschaffen wollte. Die Fahrgastzelle besteht aus kohleverstärktem Kunststoff. Dieses Material ist besonders leicht und dennoch extrem stark und belastbar. Zudem sieht es wesentlich edler aus als Stahl. Der Nutzwert hierbei ist natürlich das geringe Gewicht und der tief liegende Schwerpunkt, wodurch das Fahrzeug agiler und die Reichweite vergrößert werden. An Front- und Heckschürze wurde das Design überarbeitet. Hierdurch entsteht optisch der Eindruck, dass das Auto breiter geworden wäre. Serienmäßig verwenden die Bayern Voll-LED-Scheinwerfer. Mehr Eleganz ist durch das Verbauen der schwarzen A-Säule und der Dachlinie entstanden, die durch die Leisten in Matt-Chrom schicke Akzente erhalten haben.
Interieur
BMW wollte im Inneren neuartige Hochwertigkeit mit natürlicher Ästhetik verbinden, was dem Hersteller auch überzeugend gut gelungen ist. Materialien und Farbtöne strahlen eine einladende und natürliche Atmosphäre aus. Unser Testwagen hatte das optional erhältliche Interieurdesign Lodge. Hier ist so gekonnt mit den Kontrasten der ausgewählten Farben und Materialien gespielt worden, dass insgesamt ein Bild wie aus einem Guss entstanden ist: so sind die Interieuroberflächen beispielsweise in dunkler Eiche gehalten, bei den Sitzen und Türen wurde gegerbtes Naturleder verwendet. Das Platzangebot im Fond ist ordentlich. Nur durch eine kleine Erhöhung ist der Fußraum zwischen Fahrer und Beifahrer voneinander getrennt. Auf die Mittelkonsole wurde verzichtet. Zunächst scheinen die Stauflächen minimal begrenzt zu sein. Dafür gibt es genügend Ablagefläche und ein in der Armlehne verstecktes Handyfach. Der 10,25 Zoll Bildschirm befindet sich in der Mitte des Fahrzeugs. Hier können intelligente Routenplanung einschließlich Zwischenstopp an einer Ladestation, relevante Informationen im Fahrzeug sowie die aktuelle Fahrposition mühelos abgelesen werden.
Motorisierung und Stromverbrauch
Die Idee von BMW war, dass das Auto immer vom Elektromotor angetrieben wird. Wenn der Strom der Batterien zu Ende geht, lädt ein Stromaggregat an Bord die Batterien nach. Dieses Stromaggregat nennt man auch Range Extender. Angetrieben wird der BMW i3 von einem Hybrid-Synchronomotor mit integrierter Leistungselektronik, einem Ladegerät und einer Generatorfunktion zur Rekuperation. Er schafft es auf eine Leistung von 125 kW (170 PS). Der dafür notwendige Strom wird in einem Hochleistungs-Akku gespeichert, welches im Kofferraum des i3 eingebaut ist. Der Lithium-Polymer-Akku besitzt eine Batteriekapazität von 27,2 kWh (netto Energiegehalt). Das E-Fahrzeug schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Von Null auf Hundert spurtet er in 7,3 Sekunden.
Fahrverhalten
Was sich gleich zu Beginn positiv bemerkbar macht, ist die sofortige Ansprache beim Anfahren. Danach im Menü noch die Funktion „Reichweite halten“ eingeben und schon verrichtet der Range Extender seine Arbeit. Und das macht der Zweizylinder-Rollermotor erstaunlich leise. Erfreulicherweise sind mehr als zweihundert Kilometer Reichweite bei normaler Fahrweise möglich. Sicher fühlt man sich im BMW i3 auf jeder Straßen- und bei jeder Wetterlage. Dank sensibler Fahrdynamikregelung, die von Reifen mit schmalen Laufflächen unterstützt werden, gibt es stets genügend Traktion und Spurtreue. Außerdem überzeugt er durch Spritzigkeit und seinen Drang vorwärts zu kommen, der bereits beim ersten Druck aufs Gaspedal zu spüren ist. Um Spaß am Fahren zu spüren, reicht die Grundeinstellung „Comfort“ eigentlich bereits völlig aus und man verbraucht dabei lediglich neun Liter Benzin auf 100 Kilometern bei Tempo 100. Wer mehr will, für den gibt es noch die Fahrmodi „Eco Pro“ und „Eco Pro Plus“.
Fazit
Das uneingeschränkte Vergnügen, ein Elektroauto zu fahren, mit der Sicherheit, in der Not an jeder Tankstelle Energie in Sekundenschnelle nachfassen zu können, sollte eigentlich als Entscheidungskriterium für dieses Auto ausreichen. Dank der innovativen Technologien, die in ihm stecken, vereint der BMW i3 zudem eine außergewöhnliche Fahrdynamik mit intelligenter Nachhaltigkeit, die durch sein futuristisches Design noch einmal hervorgehoben wird.