Hyundai KONA N – Ein Kompakt-SUV für die Rennstrecke
Das Kürzel “N“ beim Hyundai KONA steht für “Namyang“. Dies ist der Ort in Korea, wo der spaßige Sportler entwickelt wird. Das Besondere an diesem Kompakt-SUV ist, dass er trotz seines hohen Schwerpunkts und stolzen 1510 Kilogramm Leergewicht ein richtiger Athlet ist. Uns fielen direkt Parallelen zum i30 N auf und aus diesem Grund wollten wir die Hochbauvariante genauer unter die Lupe nehmen.
Exterieur
Bei den Maßen (Länge: 4215 mm, Breite: 1800 mm und Höhe: 1565 mm und einem Radstand von 2600 mm) würde man nicht direkt vermuten, dass es sich hierbei um einen sportlichen Flitzer handelt. Betrachtet man den KONA N jedoch weiter, ist rundum eine Menge N-Zierrat zu entdecken. Seine sportlichen Ambitionen stellt er beispielsweise durch verschiedene große Lufteinlässe an der Front offen zur Schau. Die Hersteller haben sich bei ihm für zweigeteilte Scheinwerfer entschieden, wie wir sie bereits vom normalen KONA kennen.
Ein neuer Lüftungsschlitz befindet sich zwischen den hoch positionierten LED-Tagfahrlichten unterhalb der Motorhaube. Gewachsen sind auch die Lufteinlässe mittig der Schürze und an den Seiten. Die Größe des Grills bleibt unverändert, hat aber jetzt ein grobmaschiges Gitter und trägt das N-Erkennungszeichen sowie das Hyundai-Logo. Ein vergrößerter Splitter sitzt am unteren Teil der Schürze. Er soll den Anpressdruck steigern. Optisch abgerundet wird das Ganze durch rote Zierstreifen.
Der KONA N steht auf großen 19-Zoll-Alu-Rädern. Einiges her machen auch der breite Diffusor mit den großen Endrohren sowie die dreieckigen Bremsleuchten. Die sportlichen Attribute setzen sich am Heck weiter fort. So sorgt ein mittig geteilter Spoiler an der Dachkante beispielsweise für mehr Antrieb. Hierin wurde die dreieckige dritte Bremsleuchte integriert. Der KONA N unterscheidet sich vom normalen KONA dadurch, dass bei ihm die Schürzen, Radläufe und Schweller in der Wagenfarbe lackiert sind. Auch hier gibt es eine Neuerung: extra für den KONA N wurde eine neue Lackfarbe namens “Sonic Blue“ kreiert.
Interieur
Eine Auffrischungskur hat es auch im Innenraum gegeben. Hier wird der sportliche Akzent noch deutlicher als außen hervorgehoben. Die Sitze sind sportlich, aber nicht zu sehr geschalt. Die Auswahl der Designer fiel hierbei auf eine sehr angenehme Kombination aus Leder- und Alcantrabezüge mit blauen Ziernähten.
Das Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Daran befinden sich zwei N-Tasten, die man mit Funktionen wie den Fahrmodi belegen kann. Auffällig ist auch die knallrote Boost-Taste, über die man dem Vierzylinder für 20 Sekunden einen heftigen Vitaminschub verpassen kann.
Dem Fahrer steht ein 10,25-Zoll großes Digitalcockpit für die N-spezifischen Anzeigen zur Verfügung. Weitere Anzeigen, wie beispielsweise Geschwindigkeit, Drehzahl oder Ladedruck, findet man auf dem Head-up-Display. Da bei diesem Hyundai auf einen Touchscreen verzichtet wurde, gibt es eine ganze Reihe von Schaltern. Diese wurden allerdings an der richtigen Stelle platziert, so dass kein unordentlicher Eindruck aufkommt.
Die sportliche Atmosphäre wird durch diverse N-Logos im Innenraum und Alu-Pedale noch verstärkt. Unter die Heckklappe passen 361 Liter Gepäck. Dies ist genauso viel wie beim normalen KONA.
Motorisierung
280 PS, 392 Nm Drehmoment und 206 kW – das klingt bereits sehr vielversprechend. Hinzu kommen noch ein quergesperrter Vorderradantrieb, Karosserie-Versteifungen und eine Overboost-Funktion. Das alles macht den KONA N zu einem wirklich interessanten Auto für all diejenigen, die auch mal gerne mehr Gas geben wollen. Das hellwache Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe verrichtet seine Arbeit ebenfalls bestens. Auf der Teststrecke haben wir es in 5,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 geschafft. Von dort aus zurück bis zum Stillstand brauchten wir 35,8 Meter.
Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h. Den wichtigen Überhol-Spurt von 80 auf 120 km/h erledigt er in nur 3,5 Sekunden. Wir haben bei unserer Testfahrt einen durchschnittlichen Verbrauch von 9,7 Litern auf 100 Kilometer ermittelt.
Fahrverhalten
Wir empfanden die Fahrleistungen des KONA N als sehr eindrucksvoll, insbesondere auf der Autobahn. Es ist fantastisch, wie schnell dieses Auto durchstartet und dass seine Größe oder sein Gewicht tatsächlich kein Hindernis für ihn sind, ein flottes Tempo zu fahren. Die Kombination aus hohem Schwerpunkt und hartem Fahrwerk ist erstaunlich gut gelungen. Auch mit der Lenkung waren wir sehr zufrieden. Es empfiehlt sich dennoch, gerade wenn man einiges an Last mit an Bord hat, das Lenkrad mit beiden Händen festzuhalten. Das Achtgang- Doppelkupplungsgetriebe schaltet so flott durch die Gänge, dass man nur noch staunen kann. Die verschiedenen Fahrmodi sind auch ein Lob wert. Wir waren viel im “Normal-Modus“ unterwegs, welcher sich im Alltag völlig bewährt. Bei einem Druck auf die blaue Taste wird in den “N-Modus“ gewechselt. Das adaptive Fahrwerk wird dann augenblicklich knallhart. Da der KONA N zum normalen Airbag-Aufkommen so ziemlich alle klassenüblichen Assistenzsysteme mit an Bord hat, haben wir uns in allen Fahrsituationen stets sicher gefühlt.
Fazit
Schön ist, dass der KONA N sowohl ein praktisches Kompakt-SUV, als auch ein flotter Sportler ist. Dabei zeigen sich sein Fahrwerk und der Antriebsstrang von ausgewogen bis höchst dynamisch, je nachdem was für Wünsche der Fahrer an ihn richtet. Bereits seine farbenfrohe Optik macht Lust aufs Fahren. Wir hatten bei unserer Testfahrt mit ihm mehr Fahrvergnügen als mit manchem allradgetriebenen Konkurrenten.