Eine warme Outdoor-Jacke, ein Pullover, Mütze, Handschuhe und winterfeste Schuhe. Die Bekleidungsempfehlungen für die Volvo Winter-Testfahrten klingen vielversprechend. Durch die verschneiten Straßen Südbayerns und Österreich soll es gehen – mit den Modellen S60, V60 und XC60. Das Besondere daran: Unter deren Hauben arbeitet die neue Leistungsspitze der Drive-E Motorengeneration: der T6 Benziner mit 225 kW (306 PS) und Frontantrieb.
Start der Tour ist in München. Als ich von Köln kommend aus dem Flugzeug steige, weht mir herrlich frische Winterluft entgegen. Ich mache mich auf in die Volvo Lounge. Es erfolgt die Begrüßung durch das Volvo-Team und die Teilnehmer der Winter-Testfahrten 2015 lernen sich kennen. Nach einer kleinen Stärkung soll gleich die erste Etappe der Testfahrten unter die Räder genommen werden. Erstes Etappenziel ist der Chiemsee. Das passende Gefährt ist schnell gefunden – los geht es mit dem Volvo XC60 T6 Summum. Skandinavisches Design, ein komfortables Interieur, ein intuitives Infotainment-System und zahlreiche Sicherheitssysteme kennzeichnen die Volvo 60er Familie. Ich öffne die automatische Heckklappe und finde viel Raum, um meine Utensilien zu verstauen: 495 Liter Gepäck können ohne Umklappen der Rückbank untergebracht werden. Bei umgeklappten Sitzen steht sogar ein Volumen von 1455 Litern zur Verfügung. Reichlich Platz für mein Reisegepäck und die Fotoausrüstung.
Die Optik des XC60 verdeutlicht, dass es Volvo gelungen ist ein Fahrzeug zu kreieren, mit welchem sowohl die City als auch die Natur erobert werden kann. Ein SUV, der jedoch durch das leicht nach hinten fallende Dach, dessen Reling in schicker Aluminiumoptik gehalten ist, wenig aufdringlich wirkt. Klare Flächen und feine Linien schaffen pures Design. Eleganz und Unbeschwertheit vereint in einem Automobil. Das spiegelt sich auch im Fahrgefühl wider: Bei der Fahrt durch München habe ich nicht das Gefühl mit einem Panzer durch den Stadtverkehr zu rollen, sondern gleite elegant durch die Straßen. Die erhöhte Sitzposition ermöglicht eine gute Rundumsicht. Weiter geht es in die Natur: Durch verschneite Alpendörfer, vorbei an Skiurlaubern, die dick eingepackt den Weg zum Lift ansteuern. Die komfortablen Ledersitze und die angenehme Wärme im Fahrzeug bilden das Kontrastprogramm, der XC60 gleicht einer Wellnessoase in rauer Umwelt. Nach einem kurzen Lunch am Chiemsee geht es weiter Richtung Berchtesgaden. Auch für diese Etappe hat Volvo eine tolle Route ausgearbeitet. Die Straße führt in Serpentinen bergauf, dann bergab entlang steiler Abgründe. Agil und souverän bahnt sich der Volvo seinen Weg durch die winterliche Natur. Atemberaubende Bergkulissen laden zum Fotografieren ein. Ziel ist das Intercontinental Berchtesgaden Resort, welches auf 1.000 Metern Höhe liegt und den Ausblick auf eine einzigartige Naturkulisse aus Bergen und Tälern ermöglicht. Der XC60 überzeugt durch sein solides, aber gleichwohl lockeres Auftreten. Das Achtgang-Automatikgetriebe sorgt für den schnellen und präzisen Wechsel der Schaltstufen. Dank seiner elektronischen Differenzialsperre mit Torque Vectoring waren die Kurvenfahrten durchs Alpenland eine reine Freude. Nach einem kurzen Fotoshooting vor dem beeindruckenden Intercontinental Hotel mit den aufgereihten Volvo-Modellen gönnen wir uns im „The Mountain Spa“ eine kleine Ruhepause. Abends lädt Volvo zum Pressebriefing und zieht dort eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2014. Der Marktanteil des Premium-Herstellers wurde auf 1,1 Prozent ausgebaut. Der Ausblick auf 2015 ist vielversprechend: Mit der „Schweden-Flotte“ wird Volvo ein neues Premium-Mobilitätsangebot im Bereich Car Sharing und Leasing einführen. Am Beispiel des Architekturbüros wird ein neues Online-System angekündigt, mit welchem die Verwaltung eines Fuhrparks zum Kinderspiel werden soll.
Am nächsten Morgen brechen wir sehr früh auf, denn wir haben ein umfangreiches Programm vor uns. Erstes Ziel ist das Winterzentrum Hintersee in Österreich. Die Route dorthin ist abenteuerlich. Mit dem V40 T5 AWD Cross Country geht es durch schmale Straßen und enge Kliffs. Für den robusten V40 mit Allradantrieb jedoch kein Problem. Bei Gegenverkehr ist das Rangieren und Ausweichen in die nächstgelegene Parkbucht obligatorisch – mit dem gelenkigen Fahrzeug ein Fahrvergnügen. Unebenheiten auf der Straße werden elegant abgefedert. Da sich der V40 Cross Country optimal für sportlich ambitionierte Fahrten eignet, ist er das ideale Automobil für die Testfahrten auf der eigens für Volvo präparierten Winterstrecke. Zwei österreichische Guides erklären uns die Teststrecke und stehen via Funk mit jedem Wagen in Verbindung. In der wundervollen Kulisse des Hintersees starten wir die Fahrten – zunächst unterstützt durch das ESC (Electronic Stability Control). Diese Fahrdynamikregelung ist ein Garant für Fahrstabilität und hohe aktive Sicherheit. Es ermöglicht noch harmonischere Kurvenfahrten und ist mit einer Bergabfahr- und Berganfahrhilfe ausgestattet: Traktionskontrolle unter allen Bedingungen. Als wir uns auf der bretthart gefrorenen Eispiste so langsam warm gefahren haben, steigt das Tempo. Es gilt die slalomartig aufgestellten Pylonen sauber zu durchfahren. Wir geben noch mehr Gas und werden angewiesen das ESC auszustellen. Der Unterschied ist deutlich zu spüren: Es wird schwieriger, das Fahrzeug durch den Schnee zu steuern. Während man mit der Unterstützung durch das ESC das Gefühl hatte auf Wolken zu schweben muss nun mehr Konzentration und Fahrgeschick unter Beweis gestellt werden. Und zack, da ist es passiert, unser Vordermann kommt von der Piste ab und landet im Tiefschnee. Die Räder drehen durch, allein kommt er da nicht mehr heraus. Schrecksekunden im Flockenwirbel. Doch Rettung naht: Der per Funk verständigte Guide rückt an, das Abschleppseil ist schnell gespannt, und in Sekundenschnelle ist der Cross Country befreit. Die Piste ist wieder freigegeben. Die Testfahrt auf der präparierten Strecke war eine tolle Möglichkeit, den V40 richtig kennen zu lernen und das Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit an seine Grenzen zu treiben. Das sportlich-schmucke Country-Gefährt hat sich eindrucksvoll geschlagen und macht einfach Spaß. Doch nicht nur bei Schnee und Eis macht der V40 eine gute Figur, auch im Stadtverkehr glänzt er. Seine hochmoderne Sicherheitsausstattung beinhaltet unter anderem ein Fußgänger-Airbag – eine Weltneuheit. In einem urigen Gasthof in Hintersee kommen wir noch einmal alle zusammen und lassen die Ereignisse der letzten beiden Tage bei Hirschragout und Kaiserschmarrn Revue passieren. Die letzte Etappe der Testfahrten führt zurück nach München. Mit dem V60 T6 Geartronic Summum geht es auf die Autobahn. Eine gute Gelegenheit, sich mit den Sicherheitssystemen vertraut zu machen.
Safety first – ein grundlegendes Prinzip des schwedischen Premium-Herstellers. Das Driver Alert System warnt den Fahrer bei Übermüdung und unbeabsichtigtem Verlassen der Fahrbahn. Mit dem Blind Spot Information System (BLIS) heißt es Ade zum toten Winkel der Außenspiegel: Beim Spurwechsel und Abbiegen erfolgt eine Warnung vor Objekten im blinden Fleck, man ist stets im Bilde. Das Einparken wird durch die Rückfahrkamera unterstützt und das Cross Traffic Alert warnt vor Querverkehr und vor Fußgängern und Fahrradfahrern. Mit dem intelligenten Fernlichtassistenten kann dauerhaft mit eingeschaltetem Fernlicht gefahren werden, bei Bedarf blendet das System automatisch ab.
Am Ende zweier erlebnisreicher Tage mit der Volvo-Familie in Schnee und Eis habe ich die Überzeugung gewonnen, dass den Skandinaviern mit ihren aktuellen Neuvorstellungen ein erstklassiger Wurf gelungen ist.
Autorin: Amrei Ines Czeschick
Redaktion AFA Style – Mobility & Travel Reports