Die E-Mobilität hat sich enorm weiterentwickelt. Mit dem Plug-in-Hybrid Polestar 1 ist jetzt ein dynamischer Gran Turismo aus der Volvo Car Group auf dem Markt, der seinesgleichen sucht.
Zwei Tonnen Gewicht und 600 PS sind beeindruckende Zahlen – und sparsam soll er auch noch sein.
Das wollten wir genauer wissen und haben bei unserer Testfahrt gelernt, dass dieses Auto nicht Verzicht, sondern ganz viel Spaß bedeutet.
Exterieur
Der Zweitürer legt mit seiner ganz individuellen Designsprache und den exklusiven Materialien einen stattlichen Auftritt hin. Alleine seine Außenmaße – eine Länge von 4,59 Metern, eine Höhe von 1,35 Metern und eine Breite von 1,96 Metern (mit Außenspiegeln 2,02 Meter) – sind schon beachtlich.
Der Radstand beträgt 2,74 Meter. Aber trotz der extremen Proportionen wirkt das Design des Polestar eher zurückhaltend. Sehr gelungen ist die klare Linienführung.
Der Polestar 1 besitzt eine flache Silhouette, einen breiten Kühlergrill und ein Kuppeldach. Die Designer haben sich auf das Wesentliche konzentriert und auf unnötige Verzierungen verzichtet. Die randlosen Seitenspiegel unterstreichen das Ziel, möglichst minimalistisch und dennoch eindrucksvoll zu wirken. Der Kunde hat die Wahl zwischen fünf Metallic-Lackierungen, die ohne Aufpreis angeboten werden.
Ob die Details in Chrom oder glänzendem Schwarz gehalten sein sollen, kann man sich ebenfalls selbst aussuchen. Außerdem kann man sich noch zwischen drei verschiedenen 21-Zoll-Reifen / Felgen entscheiden.
Interieur
Die schlichte, aber qualitativ hochwertige Ausstattung, die wir außen bereits bewundern durften, setzt sich im Innenraum fort. Hier wird der Einfluss von Volvo sehr deutlich. Der Polestar 1 besitzt den gleichen großen Touchscreen mit Optionen für Spotify, Satellitennavigation, Radio, USB, Temperatur und weiteren bekannten Funktionen.
Sparsam waren die Designer beim Einsatz von Schaltern und Knöpfen. Der gesamte Innenraum ist rein funktional gehalten. Alle Assistenzsysteme vom Abstandsregeltempomaten bis zur 360-Grad-Kamera sind serienmäßig an Bord. Im Cockpit empfangen uns gut konturierte, bequeme Nappa-Ledersitze.
Das Dach spannt sich in einem eleganten Bogen über den Köpfen der Insassen und besteht komplett aus einem Glaselement.
Farbakzente entstehen durch die Sicherheitsgurte in „schwedischem Gold“, die sehr gut zu den schwarzen Sitzen unseres Testwagens passten. Ein Glasfenster erstreckt sich über die komplette Breite an der Rückwand des Kofferraums. Das Kofferraumvolumen beträgt lediglich 126 Liter, da der restliche Platz der Verkabelung für den elektrischen Antrieb dient.
Motorisierung
Der Super-Plug-in-Hybrid ist ein 309 PS starker Vierzylinder mit Turbo- und Kompressoraufladung. Zum einen besitzt er einen Riemen-Starter-Generator mit 68 PS, zum anderen eine Unterstützung von zwei E-Maschinen an der Hinterachse mit jeweils zusätzlichen 116 PS. Somit kommt er insgesamt auf eine Systemleistung von 609 PS und 1000 Newtonmeter. Mit einer 34 kWh großen Akku-Kapazität sind 110 Kilometer rein elektrisches Fahren möglich. Dies geht bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 60 km/h. In einer Stunde lädt sich der Polestar 1 an einer Schnellladesäule. Ist die Strecke länger, schaltet sich die vordere Antriebseinheit hinzu. Wir können dem Plugin-Hybrid einen tollen Verbrauchswert attestieren: 4,4 Liter Benzin und 17,0 kWh auf 100 gefahrenen Kilometern sind sehr ordentlich. Für den Sprint von Null auf 100 braucht der Schwede 3,9 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.
Fahrverhalten
Trotz seiner 2361 Kilogramm Leergewicht gibt sich der Polestar 1 betont leichtfüßig. Für das Fahrgefühl des Polestar 1 ist die Auswahl des Fahrmodus entscheidend. Der Fahrer hat die Auswahl zwischen AWD, Pure, Hybrid und Sport. Bei unserer Testfahrt waren wir meistens im Hybrid-Modus unterwegs, welcher je nach Situation die beste Kombination aus Verbrenner und E-Motor auf die Straße bringt.
Dieser ist schon sehr stark. Der Vorwärtstrieb kann allerdings im Sport-Modus noch gesteigert werden. Im reinen Elektro-Modus (Pure) gleitet der Schwede sanft und leise dahin, im Allrad-Modus bewegt er sich sehr sportlich und sicher. Die Straßenlage ist stets satt. Das Fahrzeug bleibt dank seiner tollen 8-Stufen-Automatik und Allradantrieb in jeder Situation spielerisch beherrschbar und überzeugt durch seine präzise Lenkung.
Fazit
Wir waren von der hohen Ladeleistung des Plugin-Hybrids begeistert und noch mehr davon, dass der Polestar 1 trotz seines alternativen Antriebskonzepts ein klassischer Gran Turismo ist. Dieses kraftvolle Auto hat sowohl optisch, als auch in Punkto Spaßfaktor einiges zu bieten.