Der 1973 eingeführte VW Passat hat als Limousine Generationen der Postwirtschaftswunder-Gesellschaft bewegt. Inzwischen ist die achte Generation des Klassikers ins Rennen gegangen. Straffer und eleganter gezeichnet, aber mit den nahezu identischen Maßen des Vorgängers. Sie ist sogar um 0,4 Zentimeter kürzer (4,77 Meter) und 1,4 Zentimeter (1,46 Meter) flacher geworden. Die Breite dagegen hat um 1,2 Zentimeter zugelegt. Das führt zu einer coupéartigeren Silhouette und, dank des um fast acht Zentimeter längeren Radstands, mehr innerer Größe. Die Passagiere genießen um bis zu 2,7 Zentimeter mehr Kopffreiheit und haben Platz ohne Ende. Selbst die Baumelbeine der Kinder kommen bei normalgroßen Passagieren in der ersten Reihe nur mit Mühe an die Rückenlehnen. Möglich macht den Raumgewinn der Modulare Querbaukasten (MQB), der die Räder an die Ecken der Karosserie rücken lässt und so geringere Überhänge erlaubt. Gewonnen hat überdies das Ladevolumen, das von 565 auf 586 Liter gewachsen ist. Wer die Rücksitzlehnen umklappt, kommt auf 1.152 Liter. Dass der Passat dank Leichtbaumaßnahmen (allein im Antriebsstrang wurden 40 Kilogramm eingespart), bis zu 85 Kilogramm leichter geworden ist, kommt der Zuladung aber auch den angestrebten Minderverbrauchszielen entgegen. Als Limousine ist der beliebte Wolfsburger so scharf gezeichnet, wie kein Passat vor ihm. Böse blickt der Bube in die Welt. Die Augen geklammert von einem Kühlergrill mit breiten, verchromten Querspangen, in dessen Mitte das VW-Logo prangt. Die Dachlinie fällt steil ab und gibt dem Neuen neben den scharf ins Blech gebügelten Sicken viel Sportlichkeit. Beim Blick aufs Heck erfreuen die scharf gezeichneten LED-Heckleuchten. Auch der Innenraum sorgt für Begeisterung. Man blickt auf eine großartig verarbeitete Armatur. Gerade Linien ohne Schnörkel, aufgewertet durch Chromleisten. Intarsien in Aluoptik frischen das Bild ebenfalls auf. Natürlich sind die Instrumente perfekt ablesbar, die Drehregler einfach zu bedienen und an der richtigen Stelle. Das Mirrorlinksystem, mit dem sich die Bedieneroberfläche verbundener Smartphones auf dem zentralen Monitor spiegeln lässt, gehört ebenfalls zu den Neuerungen der achten Passat-Generation. Premiere feiern außerdem der Trailer-Assistent, der das Rangieren mit einem Anhänger automatisiert, für die Verhinderung oder Milderung von Unfällen im Stadtverkehr ist die City-Notbremse an Bord, der Emergency Assistent erkennt den gesundheitlichen Notfall des Fahrers, bremst das Fahrzeug dann ab und lenkt es mit eingeschalteter Warnblinkanlage an den rechten Fahrbahnrand. Es gibt auch jede Menge richtungsweisende Technik. Das Active-Info-Display stellt Tacho und Drehzahlmesser quasi analog auf einem Bildschirm dar, auf Tastendruck rücken sie an den Rand des Monitors und räumen den Platz für eine übergroße Anzeige der Navigationskarte. Ein Head-Up-Display ist auf Wunsch zu haben. Mit seinen 180 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment geht die Limousine forsch nach vorn. Ist der Wolfsburger erstmal auf Touren, hängt er gut am Gas. Das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe schaltet sauber, so dass der Passat in 8,7 Sekunden an der 100-km/h-Marke vorbeizieht und problemlos die Spitze von 230 km/h erreicht. In welchem Fahrmodus das geschieht, obliegt dem Piloten. Er hat die Wahl zwischen Comfort, Normal, Sport und Individuell. Die Namen der Programme sind selbsterklärend und je nachdem, werden bei der Steuerung über den 7 Zoll großen Touchscreen die Gaskennlinie und Stoßdämpferrate verändert. Der Passat kommt mit lebhaftem Antritt aus den Startlöchern, zeigt sich durchzugsfreudig und laufruhig. Der Federungskomfort beweist höchsten Klassenstandard. Die Lenkung reagiert feinfühlig und direkt, Kurvenspaß ist garantiert. Die Abstimmung bleibt komfortabel und bügelt jegliche Unebenheiten der Piste souverän weg. Hier macht sich auch einmal mehr die Verarbeitung bezahlt: Kein Knacken, kein Knarzen und auch die Windgeräusche bleiben beim Passat bei hohen Geschwindigkeiten dort, wo sie hingehören: draußen. Die Neuauflage des Passats wird die Erfolgsgeschichte des Modells fortsetzen. Einerseits, weil das Auto technisch und jetzt auch optisch auf der Höhe der Zeit ist und andererseits, weil es all das zu bieten hat, was einen Passat auszeichnet: die Fähigkeit, seine Passagiere mit viel Raum und Komfort über lange Strecken sicher zu transportieren.
Spitzenklasse in der achten Generation (VW Passat Limousine 1,8 TSI)
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