Die Nummer 1 in seinem Segment
Alleine die Eckdaten – Kompressor statt Turbo, Handschaltung statt Automatik, 212 PS, 230 km/h – haben uns so fasziniert, dass wir unbedingt selbst eine Fahrt in diesem Rennwunder machen wollten.
Ein Erlebnis, dass sich gelohnt hat!
Exterieur:
Der neue Toyota Yaris GRMN, wobei das Kürzel für „Gazoo Racing Meister of Nürburgring“ steht,
ist sozusagen der zivile Ableger des WRC-Yaris, mit dem Toyota seit einem Jahr erfolgreich in der Rallye-Szene mitmischt. Gazoo Racing ist Toyotas Motorsport-Sparte und man hat beschlossen, diese Verbindung von nun an stärker in die Serie zu übertragen. Wo zukünftig „GRMN“ draufsteht, wird immer die schnellste und extremste Version eines Toyota-Modells drin sein. Die Version des Yaris ist streng limitiert. Gerade mal 600 Yaris GRMN werden produziert, 400 davon kommen nach Europa, davon über 100 Stück nach Deutschland. Mit der typischen Hybridvariante des Yaris hat der selbsternannte „Gazoo Racing Meister of Nürburgring“ nichts mehr viel gemeinsam. Riesiger Kühlereinlass, enorme Tieferlegung um 24 Millimeter, Heckflügel, auffällige Folierung im Renndesign, weiss lackierte Bremssättel und einen Mittelauspuff, welcher den Yaris schon von weitem ankündigt. Zusätzlich steht der Toyota auf 17-Zoll BBS-Leichtmetall-Rädern mit 205/45 Bridgestone Potenza Bereifung.
Interieur:
Im Innenraum fallen sofort ein Sportlenkrad und die erstklassigen Alcantara-Schalensitze auf, welche Halt in jeder Lage bieten. Zusätzlich erkennt man die Yaris-Rennversion an einer speziellen GRMN-Animation am TFT-Display. Ansonsten ist der Innenraum ganz wie der des normalen Yaris, was den Umgang mit ihm zum Kinderspiel macht.
Motorisierung:
Der Toyota ist mit einem 1,8-Liter-Benziner mit 212 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Nm ausgestattet und das bei einem Fahrzeuggewicht von gerade einmal gut 1100 kg.
Der Reihenvierzylinder ist zusätzlich mit einem Kompressor aufgeladen und verfügt über eigene Kühlaggregate. Das Resultat dieses enormen Aufwands hat es in sich. Der Yaris beschleunigt in 6,4 Sekunden auf Tempo Hundert, bis zu einer elektronisch abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 230 Stundenkilometer.
Fahrverhalten:
Die Fahreigenschaften des Yaris können sich, auch durch die massig verbauten Rennsportkomponenten, sehen lassen. Die angetriebene Vorderachse wird mit einem Torsen-Differenzial in Zaum gehalten.
Das Fahrwerk kommt aus dem Hause Sachs und BBS liefert superleichte 17-Zöller.
Der sehr gut abgestimmte Kompressor-Motor macht den Yaris in diesem Segment fast schon einzigartig.
Der „GRMN“ hängt mit unglaublicher Spontanität und Direktheit am Gas. Die Leistung wird über das komplette Drehzahlband sehr linear abgerufen und kann zwischen Fünf- und Siebentausend Umdrehungen nochmals zulegen. Das manuelle Sechsgang-Getriebe schaltet dabei sauber und souverän.
Auch bei schnellen Kurvenfahrten kann dem Yaris in seinem Segment keiner das Wasser reichen.
So agil, so präzise, aber dennoch so sicher bekommt das derzeit kein Konkurrent hin.
Toyota hat einen Vorderachs-Stabi installiert, den Unterboden versteift und fährt vorne mit 1,5 Grad Negativsturz.
Dies alles hat zur Folge, dass man kurz am Lenkrad zupft und der Yaris schmeißt sich mit einer Vehemenz in die Kurve, wie man es sonst von einem Cup-Auto kennt. Dann wieder aufs Gas und das an der Vorderachse verbaute Torsen-Differenzial zieht den GRMN traumhaft sicher auf der anderen Seite der Kurve wieder raus. Der Yaris ist straff abgestimmt, aber keineswegs brutal hart, also durchaus im Alltag einzusetzen – kleine Wochenend-Ausflüge auf der Rennstrecke inklusive. Selbst wenn das ESP deaktiviert ist, bleibt der Yaris sehr gut beherrschbar und absolut sicher. Der Kleine lässt sich zielsicher durch gemeine Kurven zirkeln, verzeiht dem Renn-Laien auch mal den einen oder anderen Fauxpas am Einlenkpunkt und ist unterm Strich verdammt schnell.
Fazit:
Der Yaris GRMN ist in Sachen Emotion und Fahrspaß das Beste, was es im Segment der Kompaktsportler derzeit gibt. Phänomenale Fahrleistungen, dezente und bei hohen Drehzahlen angenehm aggressiv klingende Auspuffgeräusche, Platz für vier Passagiere – die breite Spanne zwischen praktischem Alltagsbegleiter und kompromisslosem Sportsfreund haben die Gazoo-Spezialisten voll ausgenutzt.