Samstag, November 23, 2024

Wendiger Elektro-Zweisitzer mit hohem Spassfaktor: Renault Twizy

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Klein, aber fein und vor allem ein echtes Novum auf dem Automarkt ist er, der Renault Twizy. Wer auffallen will, fährt ihn. Denn er polarisiert allein schon durch sein Aussehen und zieht die Blicke von Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern automatisch an. Meist erhält der Twizy Attribute wie “lustig“, “komisch“ oder “ulkig“. Sein Design erinnert unwillkürlich an ein Ufo. Mit seinen 2,32 Metern Länge, knapp 1,20 Metern Breite und gut 1,45 Metern Höhe ist er rund 37 Zentimeter kürzer als ein Smart und beweist damit, dass Einparken etwas Schöne und Leichtes sein kann. Mit dem Mini-Renault passt man in Lücken, die man mit nicht einmal mit einem Smart ernsthaft in Betracht gezogen hätte und es darf sogar quer geparkt werden, sofern der kleine Franzose nicht über Parkplatzmarkierungen hinausragt oder andere Verkehrsteilnehmer behindert. Der Twizy fährt elektrisch. Das Einsteigermodell mit einem 5,5 PS starken E-Motor fährt maximal 45 km/h schnell und darf in Deutschland ab 16 mit dem Führerschein der Klasse S gefahren werden. Die Twizy-Version mit 20 PS ist schon ein richtiges Auto, dafür braucht man den Führerschein der Klasse B. Diese Version kommt 100 Kilometer weit, bevor sie an einem geeigneten 230-Volt-Anschluss in 3,5 Stunden wieder voll aufgeladen ist. Unter dem Soziusplatz arbeitet ein 15-kW-Elektromotor, der die 487 Kilogramm Leergewicht ordentlich anschiebt. Die Energie dafür speichern Lithium-Ionen-Batterien unter dem Fahrersitz. Türen hat der Twizy keine, die fallen unter die Rubrik Sonderausstattung. Auch eine Heizung gibt es nicht. Somit kann man sich richtig schön den Wind um die Ohren wehen lassen. Wenn die Bahn frei ist, stromert der kleine Renault unterhaltsam dahin. Rings um die Kanzel pfeift der Wind, unten schnurren die Räder über den Asphalt und draußen singen die Vögel. Auf Seitenscheiben verzichtet der Hersteller aus zulassungstechnischen Gründen. Autos mit geschlossenen Fahrgasträumen müssen nämlich über eine Lüftung verfügen, damit die Windschutzscheibe bei Feuchtigkeit nicht beschlägt. Das Gebläse jedoch benötigt Platz zum Einbau und Energie zum Betrieb. Und da wir schon von zulassungstechnischen Spitzfindigkeiten sprechen, sei auch gesagt, dass der Twizy auf dem Papier als Quad firmiert. Nur so kann Renault die Crashtest-Bestimmungen umgehen, die ein normales Auto erfüllen müsste. Um die Sicherheit kümmern sich ein Airbag, Sicherheitsgurte und vier Seitenbremsen. Erstaunlich satt fegt der Elektro-Winzling dank seines niedrigen Schwerpunkts durch die Kurven. Im Cockpit wartet ein griffiges Lenkrad, das in gewohnter Position vor dem Fahrer liegt. Schalttasten (D, N und R) ersetzen einen Schaltknüppel. Eine digitale Anzeige weist das Tempo und den Füllstand der Batterie aus. Die Lenkung kommt ohne Unterstützung aus. Sie arbeitet exakt und direkt. Links und rechts können optional halbhohe, teils durchsichtige Flügeltüren die Fahrgastzelle begrenzen. Für den Winter gibt es einen speziellen Beinschutz. Es ist ein Auto, wie geschaffen für die urbane Mobilität. Ein Vehikel, perfekt für die Fahrt zum Arbeitsplatz, das sparsam mit den Ressourcen und dem verfügbaren Platz in der Stadt umgeht. Mit freiem Blick auf die Straße und dem Elektromotor im Heck wird Fahrspaß zum Programm. Auf engen, kurvigen Straßen ist der Twizy fast genauso in seinem Element wie im Stadtverkehr. Der tiefe Schwerpunkt sorgt für gute Straßenlage bei ordentlichem Komfort. Die vier Scheibenbremsen greifen ordentlich zu. Der Twizy ist als Zweisitzer ausgelegt, wobei der Beifahrer direkt hinter dem Fahrer Platz nimmt. Zum Einsteigen muss der Fahrersitz nach vorne geschoben werden, anschließend sitzt man hinten zwar ungewohnt, aber durchaus bequem. Ohne Mitfahrer eignet sich der hintere Platz auch zur Mitnahme von Gepäckstücken. Im Heck ist ebenfalls Platz für Gegenstände in Handtaschengröße, außerdem befinden sich zwei Staufächer im Armaturenbrett. Als Alternative zum Motorroller, öffentlichen Nahverkehr oder Kleinwagen ist der Elektro-Flitzer nicht ohne Reiz. Vor allem aber ist er dank seiner Agilität und Wendigkeit als spaßiger Zweitwagen interessant.

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